Qualitätsprodukte aus Südtirol
Das wunderschöne Südtirol ist bei Touristen seit jeher für seine traumhafte Landschaft, die Gastfreundlichkeit der Einheimischen sowie die ausgezeichneten kulinarischen Köstlichkeiten bekannt und beliebt. Die Alpenregion ist aber nicht nur Sehnsuchtsort für Wanderer und Skifahrer, sie ist auch Exportkraft für zahlreiche Produkte.
Das Apfelland Südtirol
Ganz klar, Südtirol ist ein Apfelland. Die Apfelwiesen prägen in vielen Teilen Südtirols das Landschaftsbild. Die Apfelblüte und auch die Frostnächte, in denen gefrorenes Wasser eine schützende Eisschicht über die jungen Blüten bildet, sind ein Schauspiel der Natur. Mit ca. 18.500 ha ist Südtirol das größte zusammenhängende Apfelanbaugebiet Europas. Mehr als 7.000 Südtiroler Bauern verdienen ihren Lebensunterhalt mit der wertvollen runden Frucht – und das zumeist seit vielen Generationen. Jeder zweite Apfel Italiens und jeder zehnte Apfel Europas stammt aus Südtirol. Insgesamt werden in Südtirol knapp 20 Apfelsorten angebaut. Der größte Anteil fällt auf den Golden Delicious, aber auch Pink Lady, Gala oder der giftgrüne Granny Smith sind beliebte Apfelsorten.
Südtiroler Äpfel werden traditionell für Gerichte wie Apfelstrudel, Apfelkiachl oder Apfelschmarrn verwendet.
Speck – mehr als nur ein Lebensmittel
Eine Zutat, die in der Südtiroler Küche natürlich nicht fehlen darf, ist Südtiroler Speck. Seit 1996 ist „Südtiroler Speck“ eine geschützte geographische Angabe (g.g.A.). Produzenten, die sich mit diesem Qualitätszeichen schmücken wollen, müssen sich an die traditionelle Herstellungsweise halten. Verwendet werden nur magere Schweinekeulen, die mit einer typischen Gewürzmischung eingerieben werden. Die Speckherstellung folgt dem Grundsatz „wenig Salz, wenig Rauch und viel frische Bergluft“: Es wird also sowohl mit Salz und Lufttrocknung als auch mit Würzen und Räuchern gearbeitet. Es ist diese Kombination, die den Südtiroler Speck einzigartig macht und ihn von allen anderen Arten der Schinkenherstellung unterscheidet.
„wenig Salz, wenig Rauch und viel frische Bergluft“
Der Begriff „Speck“ kommt in Südtirol erstmals in Schriften aus dem 18. Jahrhundert vor. Seit jeher ist Speck ein fester Bestandteil der Südtiroler Küche und Kultur. Die Südtiroler lieben es, sich zur Marende bei einem Glas Rotwein und einem Stück Speck gemütlich zusammenzusetzen und über Politik und das Leben zu philosophieren.
In Vinum Veritas – Weinherstellung in Südtirol
Besagter Wein für diese Marende wird natürlich auch in Südtirol angebaut und hergestellt. Südtirol ist zwar mit 40.000.000 Flaschen im Jahr eines der kleinsten Weinanbaugebiete Italiens, weist aber ein großes Sortenspektrum sowohl an Weiß- als auch Rotweinen auf. Am häufigsten unter den Weißweinen sind die Sorten Pinot Grigio, Gewürztraminer, Chardonnay und Weißburgunder anzutreffen. Südtiroler Weißweine gelten als Spitzenweine und wurden schon mehrfach ausgezeichnet. So haben 2021 insgesamt 20 Weine die begehrten „TreBicchieri“ des Weinführers "Vini d'Italia" von Gambero Rosso erhalten. Der meist angebaute Rotwein ist die autochthone – also einheimische – Rebsorte Vernatsch. Dieser leichte Rotwein wird in Südtirol schon seit dem 16. Jahrhundert angebaut und passt hervorragend zu einem Speckbrettl. Weitere wichtige Rebsorten sind Blauburgunder und Lagrein. Auch beim Lagrein handelt es sich um eine autochthone Sorte, die Ende der 70er Jahre allerdings fast schon ausgestorben war. Heute ist dieser kräftige Rotwein, der hervorragend zu Wildgerichten passt, wieder äußerst beliebt.
Südtirol hat aber noch so viel mehr als Äpfel, Wein und Speck zu bieten.
Design und Handwerkskunst aus Südtiroler Hand
Die Alpenregion ist Geburtsort vieler weltbekannter Kreativer wie Architekten, Designer, Musiker und viele mehr.
Der Bozner Matteo Thun z. B. ist ein renommierter Architekt und Designer. Er ist ein Sohn der Familie Thun – Hersteller der unverkennbaren Thun Keramikfiguren. Aus der Hand von Matteo Thun stammt u. a. auch der Entwurf für das Gebäude der Therme Meran – die Thermenlandschaft im Zentrum der Kurstadt Meran.
Ein weiterer Sohn Südtirols ist der Produktdesigner Harry Thaler. Der gelernte Goldschmied entwirft u. a. Häuser, Gegenstände der Inneneinrichtung wie Stühle, aber auch Fahrräder. Eines seiner berühmtesten Objekte ist der Pressed Chair, seine Abschlussarbeit am Royal College of Art. Das Besondere: Der Stuhl besteht aus einem einzigen Stück 2,5 mm dicken Aluminiumblech.
Die Südtiroler Handwerksarbeit wird weltweit wegen der Verwendung natürlicher Materialien, dem handwerklichen Geschick und der herausragenden Qualität geschätzt. Es gibt viele kleine Tischlereibetriebe, die sich auf die Verwendung der Südtiroler Hölzer – darunter natürlich auch Zirbenholz– spezialisiert haben. Die gemütlichen Bauernstuben in Südtirol sind traditionell in Vollholz gefertigt. Auch viele Hotels, Restaurants und Geschäfte setzen noch heute auf die Verwendung von Holz, das den Räumen eine Gemütlichkeit verleiht wie kein anderes Naturmaterial. Aus Holz werden auch die berühmten Grödner Schnitzereiarbeiten gefertigt. Die Holzschnitzer sind bereits seit 1730 im ganzen Grödner Tal tätig; ihr Wissen geben sie in den dafür gegründeten Kunstschulen an die nächsten Generationen weiter.
Außerdem werden an der Fakultät für Design und Kunst der 1997 gegründeten Freien Universität Bozen neue Talente und zukünftige Stars ausgebildet.
Neben diesen Größen aus den Bereichen Design und Architektur gibt es aber auch einen weiteren bekannten Südtiroler, der sogar 3 Oscarauszeichnungen sein Eigen nennen kann. Die Rede ist natürlich vom „Father of Disco“, dem Musikproduzenten und Komponisten Giorgio Moroder. Mit seiner am Synthesizer kombinierten Musik hat er die Welt der Tanzmusik maßgeblich verändert.
Familienbetriebe und weitere Südtiroler Qualitätsprodukte
Die Bedeutung der Familie und dementsprechend auch der Familienunternehmen ist in Südtirol enorm. Südtirols Wirtschaft baut im Wesentlichen auf Familienbetrieben auf. Ein solches Familienunternehmen ist zweifelsfrei auch die Brauerei Forst. Die Familie Fuchs von Mannstein führt die größte Bierbrauerei Südtirols nun schon in der vierten Generation.
Auch die Oberrauch-Gruppe mit ihren verschiedenen Unternehmenszweigen ist eines dieser Familienunternehmen. Im Geschäft Oberrauch Zitt in den Bozner Lauben kann man u. a. die Designs der Kultmarke Luis Trenker, benannt nach dem bekannten Bergsteiger, Schauspieler und Regisseur, kaufen.
Ein weiteres Aushängeschild der Südtiroler Produktionslandschaft ist das Unternehmen Leitner. Das in Sterzing ansässige Unternehmen ist auf die Herstellung von Seilbahnen und Sesselliften spezialisiert. Die Leitner AG hat weltweit Projekte verwirklicht: Man findet die Bahnen in zahlreichen Skigebieten, aber auch das Prestigeprojekt „Mexicable“, die erste urbane Seilbahn Mexikos, wurde von dem Südtiroler Unternehmen realisiert.
Quellen und weiterführende Literatur:
Leifers Branzoll Pfatten: Apfelland Südtirol. In: https://www.suedtirols-sueden.info/de/leifers/apfel-genuss/apfel/apfelland-suedtirol.html [Stand 05.07.2021].
Südtiroler Apfelkonsortium: Der Südtiroler Apfel. In: https://www.suedtirolerapfel.com/de/qualitaet-aus-suedtirol.html [Stand 05.07.2021].
Stol (11. März 2021): Rekord: Südtirol exportierte Ende 2020 so viel wie nie. In: https://www.stol.it/artikel/wirtschaft/exporte-aus-suedtirol-erreichen-neuen-rekord-im-4-quartal-2020 [Stand 03.07.2021].
Harry Thaler Studio: PRESSED CHAIR. In: http://harrythaler.it/ [Stand 03.07.2021].
Südtiroler Speck Konsortium: Schritt für Schritt zur Schinken-Spezialität. In: https://www.speck.it/herstellung/ [Stand 05.07.2021].
Fotos: Benjamin Pfitscher Fotograf